Julia Wiltinger, Malerei

Ich bin Malerin und mich interessieren die in der Malerei einzigartigen Variationen des Umgangs mit dem Raum und der Gestalt im Raum – so z.B. das Spiel mit der Illusion und gleichzeitigen Verwirrung und Aufhebung der Illusion durch abstrahierende und verfremdende Momente. Ausganspunkt meiner Arbeit ist das Thema:

Angeregt durch modernen Tanz und Tanztheater, insbesondere durch das Tanztheater Pina Bauschs, fing ich vor einigen Jahren an, mich diesem Thema zu widmen. Mich faszinierten die zum Teil minimalistischen Bewegungen Pina Bauschs und der Tänzer ihres Ensembles und ich erkannte darin eine eigene, neue Sprache.
Seit dem interessiere ich mich für die Gestalt im Raum, im Theaterraum, und ihrer eigenständigen Übertragung in die Bildfläche, im Bildraum. Ich male der Gestalt zu, ohne sie abzumalen. Viele meiner Bilder zeigen die Absicht, die Dynamik und die Kraft der Bewegung einzufangen und ihr auf der Bildfläche z.B. in der Geschwindigkeit und Art und Weise der Pinselführung zu entsprechen. Es entstehen Assoziationen und Abstraktionen zur Gestalt und ihrer Bewegung im Raum. So ist meine Arbeit als stiller Dialog zwischen Tanz und Bild, den Formationen und Bewegungen im Theaterraum und meinen Assoziationen im unendlich weiten und gleichzeitig beengten Raum der Bildfläche, zu verstehen – ihre Sprache, aber auch meine Sprache.